11.11.2022 – Volt, Watt, Ampere, Ohm – ohne uns gibts keinen Strom (Zitat Guru Guru)

Ein Ergebnis des ausgiebigen Funktionstest ist, dass ich einige Stellen gefunden habe, wo Licht sein sollte, aber keines mehr ist. Da ist erstens die Beleuchtung der Symbole unter dem Lichtschalter. Das ist mir aber erst aufgefallen, nachdem ich den neuen Schalter schon ein- und alles wieder zusammengebaut hatte. Also noch einmal von vorne, die Verkleidung abmontiert und diese mit dem Lichtschalter nach vorne gezogen. Zum Glück sitzt der Lampensockel separat unter dem Schalter, der Austausch ist daher relativ einfach. und auch der Preis für das Leuchtmittel ist erträglich, die Glassockellampe 12V 1.2W w2x4.6d T5 kostet bei Ebay im 10er Pack rund 6,00€

Ganz anders dagegen das Leuchtmittel für den Heizungsregler in der Mittelkonsole. Es handelt sich um ein Spezialteil, BMW-Nummer 61 13 8353797 und kostet 10.58€ – das Stück. Zudem ist die Auswechslung besonders der rechten Lampe aufwändig. Um heran zu kommen, muss man die Seitenverkleidung im Beifahrerfußraum lösen, dann mit schlanken Fingern hinten an den Instrumententräger fassen und dort die Birne herausziehen. Um besser sehen zu können, haben ich auch noch das Radio ausgebaut und von oben eine Leuchte hereingehalten. Das neue Leuchtmittel wird dann in die an der Leitung befestigten Fassung eingesteckt und diese zurück in den Instrumententräger geschoben, bis sie einrastet.

Auch in Kofferraum blieb es dunkel. Allerdings war die Kofferraumbeleuchtung nicht defekt, die Fassung war einfach nur leer. Hier gehört eine 43mm 10W Soffitte hinein. Das war dann einfach: eingesetzt, Licht ist da.

Nachdem das alles erledigt war, habe ich zuversichtlich eine weitere Proberunde gestartet, die gleich ein weiteres Elektrikproblem aufwarf: die Ladekontroll-Leuchte erlosch nicht mehr nach dem Anlassen, sondern glimmte drehtzahlunabhängig vor sich hin. Ein leichtes Pfeifgeräusch aus dem Motorraum ließ gleich eine böse Ahnung aufkommen: Der Generator stirbt. Das Multimeter brachte dann Gewissheit: 12,37V Ladestrom sind klar zu wenig. Für den Generator gibt es zum Glück aber preiswerten Ersatz auf dem OEM-Teilemarkt und er ist leicht ausgewechselt, wenn man die Schrauben aufbekommt. Man trennt die Batterie ab, baut den Luftfilter mit dem Luftmassenmesser aus, löst die Spannschraube des Antriebsriemens, löst die zwei Halteschrauben und die zwei elektrischen Anschlüsse und schon hat man das Altteil in der Hand. Eingebaut wird in umgekehrter Reihenfolge.

Da auch der Aktivkohlefilter, der gleich neben dem Generator sitzt, erneuert werden musste – ein Schlauchanschluss ist abgerissen, habe ich das gleich miterledigt. Hier kam ein Gebrauchtteil für 29€ zum Einsatz.

26.10.2022 – Der Lichtschalter

Der Lichtschalter hat seine Lebensdauer überschritten, die Beleuchtung des Kombiinstruments funktioniert nur per Zufall, da sind wohl die Leiterbahnen für die Dimmung verbraucht.

Der neue Lichtschalter ist angekommen, und er war teuer. Leebmann will fast 180,00€ dafür haben. Zum Ausbau muss die Kappe vom Lichtschalter ab gehebelt werden, darunter kommt dann eine 10er Mutter zum Vorschein, die gelöst werden muss. nun kann man durch kräftiges Linksdrehen den Rest des Schalterknopfs entfernen. Jetzt sieht man oben eine kleine Kreuzschlitzschraube. Ist diese auch gelöst, kann die Schalterverkleidung zusammen mit dem Lüftungsgitter entfernt werden. Da Gitter wird von zwei Rasten gehalten, die man durch Zug und etwas Wackeln gelöst bekommt. Nun liegt der Schalter frei. Er ist in die Verkleidung eingerastet, drückt man die rechte Nase mit einem Schraubendreher ein und dann von vorne auf die Schalterstange, löst sich der Schalter. Um ihn dann ganz ausbauen zu können, muss allerdings die rechte Verkleidung unter dem Armaturenbrett gelöst werden. Sie wird durch vier Schrauben fixiert, die sich unter kleinen Kunststoffkappen verstecken.

Man hebelt sie mit einem kleinen Schraubenzieher raus und mit viel Glück bleiben sie unbeschädigt und auch die Verkleidung bleibt ohne Kratzer. Dann kann der Schalter nach unten entnommen und durch den neuen ersetzt werden.

Der alte kann nun vom Stecker gelöst werden. Das erfordert Kraft oder Hebelwirkung.

Der neue wird dann nur noch aufgesteckt, und alles wieder zusammengebaut.

10.10.2022 – Die Sitze

Nach den ersten Kilometern und dem ersten Volltanken zeigen sich, wie schon erwartet, weitere Kleinigkeiten, die behoben werden müssen:

Beide Sitze wackeln, der Fahrersitz lässt sich nicht höhenverstellen. Das ist unangenehm, da er in der hohen Position feststeckt und ich daher mit dem Kopf ans Dachgestänge anschlagen.

Der Ausbau der Sitze ist im Internet gut beschrieben. Die Hinweise, dass man sie zum Ausbau hoch fahren sollte, dann erst die hinteren Schrauben und schließlich die vorderen lösen soll, ist wirklich zu beachten und der Sitz sollte im ausgebauten Zustand weit nach hinten stehen. Nur dann ist der Service an der vertikalen Sitzverstellung nicht ganz so kompliziert. Und die Batterie muss abgeklemmt werden, bevor die Stecker gelöst werden.

Zu den Steckern: auf der Fahrerseite sind es drei Stück, je ein großer schwarzer und weißer mit vier Kontakten. Diese Stecker sind an der Seite mit dem Gegenstück verriegelt und in eine Führung eingeschoben. Schiebt man sie nach hinten aus der Führung, kann man die Verriegelung leichter lösen und die Stecker entfernen. Der dritte Stecker ist ein kleiner zweipoliger violetter, der in eine gelbe Buchse geht. er befindet sich am hinteren Ende des Sitzes. Beim Beifahrersitz findet man dort noch einen zweiten kleinen Weißen. Alle Stecker müssen gelöst werden, um den Sitz ausbauen zu können.

Befestigt ist der Sitz mit je zwei Muttern in SW13 vorne und zwei Schrauben in SW16 hinten. Die hintere zum Mitteltunnel hin ist etwas schwerer zu erreichen. Ist der Sitz nicht hochgefahren, dann kommt man nicht mit der Nuss an sie heran, am leichtesten tut man sich, wenn man auch das Verdeck öffnet. Zuletzt muss noch der Sicherheitsgurt vom Sitz gelöst werden, dazu braucht es eine Gabelschlüssel in SW16.

Hat man alles gelöst, kann der Sitz aus dem Auto genommen werden. Auch hier hilft es sehr, wenn das Dach geöffnet ist. Achtung: der Sitz ist recht schwer.

Beim Ausbau der Gewindestangen ist darauf zu achten, dass man markiert oder sich merkt, welche links und welche rechts montiert waren. Auf einem der großen Muttern ist zur Unterscheidung ein kleines L eingeprägt. Die Montage zeigte, dass die Ursache für die wackelnden Sitze wie erwartet das Standardproblem des Z3 sind. Die kleinen Kunststoffpuffer haben sich komplett zerlegt und als schmierige Masse in die Gewindeläufer verteilt. Das Säubern war keine angenehme Arbeit. Bevor man die Gewindeläufer abschraubt, um sie zu zerlegen und mit den Reparatursätzen neu bestückt. muss man sich auf jeden Fall ihre Position auf den Gewindestangen merken. Ich habe dazu eine Markierung mit Isolierband an einer Stange angebracht und die zweite dann beim Zusammenbau genau auf die gleiche Position gebracht.

Der Zusammenbau war dann doch nicht so einfach, wie in den Anleitungen beschrieben, es brauchte erst etwas Nachdruck und am Ende auch ein paar Hammerschlage – und ein Holz als Puffer – um alles wieder an seinen Platz zu bekommen. Leider habe ich auf der Beifahrerseite die Stangen vertauscht – daher mein Hinweis weiter oben – sodass der Schalter jetzt falsch herum arbeitet. Der Sitz muss also noch einmal raus.

Die Höhenverstellung ist meist nicht defekt, sondern nur festgegammelt, besonders, wenn sie kaum verwendet wird. Dass das bei meinem Z3 der Fall sei, habe ich gehofft, er stand ja immerhin rund 9 Jahre unbewegt in der Garage. Daher habe ich es auch erst einmal mit der einfachsten Problemlösung versucht. Der Motor treibt eine Gewindestage ein, die in ein großes ein Aluminiumteil eingreift, das dann den Verstellmechanismus bewegt. Genau dort setzt sich das Gewinde gerne fest und der Motor ist nicht stark genug, gegen diesen Widerstand anzukommen. Da man beim Betätigen des Schalters hören und fühlen konnte, dass sich minimal etwas tut, war meine Hoffnung nicht unberechtigt. Um die Freigängkeit des Gewindes zu prüfen und wiederherzustellen, muss das Aluminiumteil vom Verstellmechanismus gelöst werden. Dazu werden ein 10er und ein 11er Gabelschlüssel benötigt. Ist das gelöst, kann das Teil gedreht werden. Geht das schwer oder gar nicht, ist ein Fehlergrund identifiziert. Genau so war es bei meinem Sitz. Mit etwas Gewalt – eine große Rohrzange ist hier sehr dienlich – löst sich das Gewinde. Um sicher zu gehen, dass der Sitz nach dem Einbau in jedem Fall für mich passt, habe ich dann alles so eingestellt, dass er in der niedrigsten Position war.

Der Einbau ist recht einfach, wenn man von dem Gewicht absieht, das bei der Wiederverbindung der Stecker am Sitz, die nur unter etwas Akrobatik erreichbar sind. Kurzer Test der Arbeitsergebnisse: nichts wackelt mehr und die Höhenverstellung funktioniert auch wieder. Zu Glück, da sie sich ja nur im eingebauten Zustand testen lest und bei einem Misserfolg der Sitz wieder hätte ausgebaut werden müssen.

Allerdings habe ich beim Beifahrersitz beim Einbau die Gewinde vertauscht, mit dem Effekt, dass der Schalter nun verkehrt herum arbeitet: drücke ich nach vorne, fährt der sitz nach hinten und umgekehrt. Also alles noch mal raus, zerlegen und dann richtig wieder einbauen. Jetzt geht es.