10.10.2022 – Die Sitze

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Nach den ersten Kilometern und dem ersten Volltanken zeigen sich, wie schon erwartet, weitere Kleinigkeiten, die behoben werden müssen:

Beide Sitze wackeln, der Fahrersitz lässt sich nicht höhenverstellen. Das ist unangenehm, da er in der hohen Position feststeckt und ich daher mit dem Kopf ans Dachgestänge anschlagen.

Der Ausbau der Sitze ist im Internet gut beschrieben. Die Hinweise, dass man sie zum Ausbau hoch fahren sollte, dann erst die hinteren Schrauben und schließlich die vorderen lösen soll, ist wirklich zu beachten und der Sitz sollte im ausgebauten Zustand weit nach hinten stehen. Nur dann ist der Service an der vertikalen Sitzverstellung nicht ganz so kompliziert. Und die Batterie muss abgeklemmt werden, bevor die Stecker gelöst werden.

Zu den Steckern: auf der Fahrerseite sind es drei Stück, je ein großer schwarzer und weißer mit vier Kontakten. Diese Stecker sind an der Seite mit dem Gegenstück verriegelt und in eine Führung eingeschoben. Schiebt man sie nach hinten aus der Führung, kann man die Verriegelung leichter lösen und die Stecker entfernen. Der dritte Stecker ist ein kleiner zweipoliger violetter, der in eine gelbe Buchse geht. er befindet sich am hinteren Ende des Sitzes. Beim Beifahrersitz findet man dort noch einen zweiten kleinen Weißen. Alle Stecker müssen gelöst werden, um den Sitz ausbauen zu können.

Befestigt ist der Sitz mit je zwei Muttern in SW13 vorne und zwei Schrauben in SW16 hinten. Die hintere zum Mitteltunnel hin ist etwas schwerer zu erreichen. Ist der Sitz nicht hochgefahren, dann kommt man nicht mit der Nuss an sie heran, am leichtesten tut man sich, wenn man auch das Verdeck öffnet. Zuletzt muss noch der Sicherheitsgurt vom Sitz gelöst werden, dazu braucht es eine Gabelschlüssel in SW16.

Hat man alles gelöst, kann der Sitz aus dem Auto genommen werden. Auch hier hilft es sehr, wenn das Dach geöffnet ist. Achtung: der Sitz ist recht schwer.

Beim Ausbau der Gewindestangen ist darauf zu achten, dass man markiert oder sich merkt, welche links und welche rechts montiert waren. Auf einem der großen Muttern ist zur Unterscheidung ein kleines L eingeprägt. Die Montage zeigte, dass die Ursache für die wackelnden Sitze wie erwartet das Standardproblem des Z3 sind. Die kleinen Kunststoffpuffer haben sich komplett zerlegt und als schmierige Masse in die Gewindeläufer verteilt. Das Säubern war keine angenehme Arbeit. Bevor man die Gewindeläufer abschraubt, um sie zu zerlegen und mit den Reparatursätzen neu bestückt. muss man sich auf jeden Fall ihre Position auf den Gewindestangen merken. Ich habe dazu eine Markierung mit Isolierband an einer Stange angebracht und die zweite dann beim Zusammenbau genau auf die gleiche Position gebracht.

Der Zusammenbau war dann doch nicht so einfach, wie in den Anleitungen beschrieben, es brauchte erst etwas Nachdruck und am Ende auch ein paar Hammerschlage – und ein Holz als Puffer – um alles wieder an seinen Platz zu bekommen. Leider habe ich auf der Beifahrerseite die Stangen vertauscht – daher mein Hinweis weiter oben – sodass der Schalter jetzt falsch herum arbeitet. Der Sitz muss also noch einmal raus.

Die Höhenverstellung ist meist nicht defekt, sondern nur festgegammelt, besonders, wenn sie kaum verwendet wird. Dass das bei meinem Z3 der Fall sei, habe ich gehofft, er stand ja immerhin rund 9 Jahre unbewegt in der Garage. Daher habe ich es auch erst einmal mit der einfachsten Problemlösung versucht. Der Motor treibt eine Gewindestage ein, die in ein großes ein Aluminiumteil eingreift, das dann den Verstellmechanismus bewegt. Genau dort setzt sich das Gewinde gerne fest und der Motor ist nicht stark genug, gegen diesen Widerstand anzukommen. Da man beim Betätigen des Schalters hören und fühlen konnte, dass sich minimal etwas tut, war meine Hoffnung nicht unberechtigt. Um die Freigängkeit des Gewindes zu prüfen und wiederherzustellen, muss das Aluminiumteil vom Verstellmechanismus gelöst werden. Dazu werden ein 10er und ein 11er Gabelschlüssel benötigt. Ist das gelöst, kann das Teil gedreht werden. Geht das schwer oder gar nicht, ist ein Fehlergrund identifiziert. Genau so war es bei meinem Sitz. Mit etwas Gewalt – eine große Rohrzange ist hier sehr dienlich – löst sich das Gewinde. Um sicher zu gehen, dass der Sitz nach dem Einbau in jedem Fall für mich passt, habe ich dann alles so eingestellt, dass er in der niedrigsten Position war.

Der Einbau ist recht einfach, wenn man von dem Gewicht absieht, das bei der Wiederverbindung der Stecker am Sitz, die nur unter etwas Akrobatik erreichbar sind. Kurzer Test der Arbeitsergebnisse: nichts wackelt mehr und die Höhenverstellung funktioniert auch wieder. Zu Glück, da sie sich ja nur im eingebauten Zustand testen lest und bei einem Misserfolg der Sitz wieder hätte ausgebaut werden müssen.

Allerdings habe ich beim Beifahrersitz beim Einbau die Gewinde vertauscht, mit dem Effekt, dass der Schalter nun verkehrt herum arbeitet: drücke ich nach vorne, fährt der sitz nach hinten und umgekehrt. Also alles noch mal raus, zerlegen und dann richtig wieder einbauen. Jetzt geht es.