Heute stand die Grundreinigung an. Dazu musste der Z3 in die Mitte des Hofs gebracht werden. Zwei Möglichkeiten gab es: schieben oder versuchen das Auto zu starten. Bei solchen Auswahlmöglichkeiten bin ich eher mutig, also habe ich über Nacht eine Reservebatterie geladen und sie eingebaut.
Eine Umdrehung am Zündschlüssel, und der Wagen gab ein erstes Lebenszeichen von sich:
Die Instrumententafel signalisiert Bereitschaft und Benzin im Tank. Dass auch eine Inspektion und ein Ölservice gefordert werden, ist keine Überraschung und steht ohnehin schon auf dem Plan. Mit der Drehung des Zündschlüssels auf die nächste Stufe erwacht auch der Anlasser zum Leben und das Geräuschbild gibt erst einmal keinen Anlass zur Sorge. Nur Anspringen will er noch nicht und das Gaspedal regt sich keinen Millimeter, man denkt, man tritt gegen einen Stein. Mit Geduld kam dann doch Bewegung ins Pedal und nach zweimaligem Pumpen und einigen Anlasserumdrehungen, damit die Benzinpumpe die leergelaufenen Leitungen füllen konnte, sprang der Motor fast ohne Zögern an. Wenig später stand der Wagen gut fürs Putzen positioniert und ich konnte das Reinigungsmaterial aus dem Kombi laden.
Einige Probleme und notwendigen Reparaturen waren im Vorfeld schon bekannt. Neben der Motorkühlung, die im Stand in den roten Bereich wandert, ist der abgebrochene Außenspeigel auf der Beifahrerseite eine Sache, die direkt ins Auge fällt. Das Loch ist mit grünem Klebeband geschlossen. Der Spiegel ist am Fuß abgebrochen Ursache hierfür ist Korrosion, die den eigentlich einklappbaren Teil des Spiegel fest mit dem Fuß verbunden hat. Der Spiegelfuß auf der Fahrerseite ist auch korrodiert und die Spiegelkappe beschädigt. Es ist also auf beiden Seiten Handlungsbedarf.
Dritter bekannter Punkt ist die gerissene Heckscheibe.
Reinigen entfernt nicht nur den Schutz vom Blech, es ist gleich auch ein guter Weg, nach Fehlern im Lack zu suchen. Der Z3 hat davon einige. Ein paar exemplarische Bilder.
Im Laufe der Jahre haben auch einige Gummiteile -und dichtungen unter der Witterung und der UV-Bestrahlung gelitten. Beide Dichtungen an den Türgriffen und der Fuß der Heckantenne müssen ersetzt werden.
Türgriff-Gummis
Die dritte Bresmleuchte ist auf merkwürdige Art fixiert und abgedichtet. Ob das so Original ist?
Den Innenraum habe ich nur grob gereinigt. Grundsätzlich ist der Zustand hier gut, es gibt aber einen großen Kratzer an der Innentürverkleidung auf der Fahrerseite und die Sitzwangen haben kleine Risse im Leder.
Die Elektrik funktioniert tadellos. Alle Lampen und Leuchten sind intakt, das Radio lies sich nach Eingabe des Sperrcodes einschalten und aus allen Lautsprechern kommen kraftvolle Töne. Der CD-Wechsler im Kofferraum ist optisch etwas mitgenommen, technisch aber einwandfrei. Der Bordcomputer zeigt keine Ausfallerscheinungen.
DasWerkzeug ist vollständig un im guten Zustand.
Der Motorraum braucht eine Intensivreinigung und die optische Auarbeitung des Ventildeckels, der Ansaugspimme, etc. Bis auf die fehlende Kappe bei einem der Stecker sind aber auf den ersten Blick keine Schäden zu erkenne.
Ein weiteres technisches Problem ist die Bremsanlage. Die Scheiben sind recht stark eingelaufen, die Bremssättel mit Rost überzogen, die Beläge alt und die Bremsflüssigkeit auch. Zudem wurde bei der letzten HU 2011 Korrosion an den Bremsleitungen bemängelt. Das ist auch nicht von selbst besser geworden.
Abschließend habe ich noch eine kleine Hofrunde gedreht und den Wagen neben dem Buick unter dem Zeltdach geparkt, bevor im nächsten Schritt wichtige Teile ausgebaut werden und der Wagen dann für eine Weile kein Mobil mehr sein wird.
Eine Stelle, an der das Auto Wasser verliert, ist lokalisiert. In Fahrtrichtung rechts, dort wo der Ausgleichsbehälter in den Kühler übergeht, bildet sich eine Pfütze.
Der Endschalldämpfer, die Stabilisatoren, die Querlenker vorne und die Fahrwerksgummis sind auch Kandidaten für Ersatz oder Überarbeitung. Der Rest des Unterbodens schaut gut aus, keine Korrosion, die nach Ersatz und Schweißarbeiten ruft.
Über dem Kühlventilator verläuft ein Lüftungsschlauch, der auch schon bessere Tage gesehen hat.
Nach Abnahme der Dämmmatte von der Motorhaube bietet sich ein gemischtes Bild: Die Leitungen zu den Spritdüsen sind zum Teil mit Klebeband befestigt, die eigentlich dafür gedachten Clipse sind abgebrochen, der Test steckt noch in den Aufnahmelöcher.
Rost gibt es nur an einer Stelle, die Haubenkanten, als kritische Punkte bekannt, sind vollkommen in Ordnung. Die Schloss- und Fanghakenteile müssen überarbeitet werden.
Ab jetzt beginnt der Wiederaufbau.